Donaueschinger Wirtschaftsgymnasiasten fertigen mit einem Könifgsfelder
Künstler eine Skulptur aus Holzstühlen an.

 zum Bericht im Südkurier

Bei einer Vernissage an den Kaufmännischen- und Hauswirtschaftlichen Schulen
wurde eine Skulptur vorgestellt, die in Zusammenarbeit zwischen Kunstschülern
des Wirtschaftsgymnasiums und dem Holzbildhauer Zeljko Rusic entstand.

Mitten im Wald bei Königsfeld hat der Holzbildhauer Zeljko Rusic sein Atelier. Hier entstand in
Zusammenarbeit mit den Kunstschülern der 12. Klassen des Wirtschaftsgymnasiums eine
beeindruckende Skulptur, die bei der Vernissage gestern Morgen in der Aula der
Kaufmännischen- und Hauswirtschaftlichen Schulen (KHS) in Donaueschingen präsentiert wurde.
„Jetzt haben wir einen echten Rusic an der KHS“, freute sich Rektor Frank Liebetanz angesichts
des international anerkannten Künstlers mit der Motorsäge.

 

„Man muss innehalten, um zu entdecken“, ist der Titel des abstrakten Kunstwerks. Zu entdecken
gibt es viele verschiedene Stühle, zusammengefügt zu einem drei Meter hohen Turm, zum
Nachdenken anregende Sprüche und ein mit alten Nägeln am Fuß der Skulptur befestigtes Buch.
Die Idee dazu stammt vom Künstler, der Stühle mit Schule und „Schüler-Sein“ verbindet und
diese mit seiner Kettensäge vorfertigte. Die Schüler bearbeiteten die Holzstühle ganz individuell
mit Schnitzwerkzeug und malten sie an. „Das war interessant und hat viel Spaß gemacht“, waren
sich die Mädchen und Jungen einig. Die Zusammensetzung löste größere Diskussionen mit dem
Künstler aus, letztlich ein Zeichen dafür, wie intensiv sich die Schüler mit der etwas anderen
Herausforderung befassten.
„Die Schüler haben viel Ehrgeiz an den Tag gelegt und toll mitgearbeitet“, bescheinigte Rusic den
Nachwuchskünstlern. „Jeder Stuhl ist anders, nicht normal.ie Skulptur sollte nicht langweilig, dafür
aber aussagekräftig sein – und das ist gelungen.“
Freude pur auch bei der verantwortlichen Lehrerin Judith Steppacher, die den dreitägigen
Workshop begleitete. Sie bedankte sich bei Zeljko Rusic für die wertvolle Arbeit mit den Schülern.
Die Motivation und Idee dazu lieferte übrigens eine Ausstellung mit dem Holzbildhauer im Museum
Biedermann, das durch die Leiterin Simone Jung vertreten war.
Als ungewöhnlich und einzigartig bezeichnete Schulleiter Frank Liebetanz die Vernissage an
der KHS, hinter der sich zwar nicht eine Kunsthochschule verberge, die aber der Kunst Raum biete.
Er verwies dabei auch auf die künstlerische Gestaltung der Klassenzimmer (wir berichteten).
„Kunst ist als Band zu sehen, das uns zusammenbringt“, so Liebetanz. „Dabei dürfen wir das große
Ziel der Wissensvermittlung natürlich nicht aus den Augen verlieren.“
Sein Dank galt der Lehrerin Judith Steppacher, die den Weg für eine Zusammenarbeit zwischen
den Schülern und dem renommierten Künstler ebnete.

Der Künstler

Der Bildhauer Zeljko Rusic ist 1967 in Kroatien geboren. Seit 1991 lebt er in Deutschland und hat
in Königsfeld sein Atelier.Er gestaltet vorwiegend aus Holz Skulpturen von bleistiftgroß bis lebensgroß.
Seine Spezialität ist die Arbeit mit der Kettensäge. So gelingt es ihm, in kürzester Zeit, aus einem
Holzstamm eine Figur zu formen. Er ist bereits bei mehreren Ausstellungen in Erscheinung getreten.
(jümü)