Regierungspräsidium Freiburg und KHS Donaueschingen vereinbaren neue Ziele für die nächsten fünf Jahre. Für ihre qualitativ herausragende Arbeit erhält die Schule viel Lob.
Zum zweiten Mal hat die KHS Donaueschingen mit ihrer vorgesetzten Dienststelle, dem Regierungspräsidium Freiburg, eine Zielvereinbarung geschlossen. Zur feierlichen Unterzeichnung kamen der Leitende Regierungsschuldirektor Martin Müller, Referatsleiter im Referat Berufliche Schulen am Regierungspräsidium Freiburg, und Kerstin Schmitz, zuständige Regionalreferentin für die beruflichen Schulen im Schwarzwald-Baar-Kreis. In der Zielvereinbarung ist für beide Seiten festgelegt, welche Entwicklungsziele in den kommenden fünf Jahren von der Schule verfolgt werden.
Martin Müller bedankte sich im Gespräch mit anwesenden Vertretern der erweiterten Schulleitung, des Örtlichen Personalrats, der Beauftragten für Chancengleichheit, des Qualitätsteams und des Kollegiums für das gezeigte Engagement und die qualitativ hervorragende Arbeit der Schule. Er lobte die aus seiner Sicht im besonderen Maße gelungene Zielvereinbarung. Schon die Auswahl der Themen ist sehr durchdacht, ausgewogen und sauber formuliert. Beeindruckend sei, wie stringent und inhaltlich dicht nachfolgend die Maßnahmen und zugehörigen Indikatoren gestaltet sind.
Insgesamt stolz zeigte sich Schulleiter Frank Liebetanz auf den gemeinsamen Qualitätsentwicklungsprozess und die neue Zielvereinbarung, da sie die Koordinaten für den eigenen Weg der Schule klar setze. In seinen weiteren Ausführungen unterstrich er, dass für die nächsten fünf Jahre insbesondere die weitere Entwicklung der Unterrichtsqualität im Zentrum steht. Bei einer immer heterogener werdenden Schülerschaft sind eine Stärkung des eigenverantwortlichen Lernens und individuelle Förderung zielführend für den gesamten schulischen Erfolg.
Eine Schule, die ihre Schülerinnen und Schüler auf die Lebens- und Arbeitswelt von morgen vorbereitet, muss digital fit sein. Dank der Anstrengungen des Schwarzwald-Baar-Kreises in den Ausbau der digitalen Infrastruktur im Dialog mit der Schule können Lehrerteams schulbreit Konzepte entwickeln und erproben mit dem Ziel, dass im Unterricht Tablets alltagstauglich und didaktisch sinnvoll eingesetzt werden können.
Ebenfalls in den Fokus genommen wird das Thema gesunde Schule. Durch zielgerichtete Maßnahmen und Fortbildungen der Lehrerinnen und Lehrer sollen diese gestärkt werden im Umgang mit sich selbst und anderen. Neben der Schaffung einer Atmosphäre des wertschätzendes Verhaltens und des Respekts vor anderen Meinungen braucht es hierzu auch eine Atmosphäre des achtsamen Kommunikationsverhaltens, des gegenseitigen Vertrauens und der nötigen Zeit zum Innehalten für die dialogische Reflexion von Alltagskommunikation.
Aber auch die Schulleitung selbst setzt sich ambitionierte Ziele. Gemeinsam will sie die Schule als lebendige Organisation führen. Das bedeutet, dass die Schulleitung Teamentwicklung schulbreit fördert und geeignete Rahmenbedingungen für eine Zusammenarbeit im Team schafft. Die Leitung führt mit Zielen, welche zeitnah transparent gemacht werden. Im Kommunikationsprozess sucht die Schulleitung Konsens und eine möglichst breite Akzeptanz. Das erweiterte Leitungsteam strebt mehr Partizipation durch Einbindung der Kolleginnen und Kollegen in strukturierte Entscheidungsprozesse an. Hierbei vertraut die Schulleitung sowohl auf Dialog und Diskurs als auch auf die Verantwortung und Entscheidungskompetenz des Einzelnen als Teil des Ganzen.
Abschließend machte Martin Müller deutlich, dass trotz oder gerade wegen der insgesamt zunehmenden Belastungen im Lehrerberuf man ein besonderes Augenmerk auf der Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen haben solle. Letztendlich sei es wichtig, dass man auch als Lehrkraft jeden Tag wieder aufs Neue gern in die Schule geht.
Über den Rahmen der Zielvereinbarung hinaus, verwies Frank Liebetanz im Gespräch mit Martin Müller darauf, dass man durch weitere Kooperationen mit der benachbarten Gewerbeschule im IT-Bereich die Attraktivität des Schulstandorts Donaueschingen insgesamt weiter erhöhe wolle.
Info - Das Konzept „Operativ Eigenständige Schule” OES
Das Konzept OES beschreibt ein umfassendes System aus schulinterner Qualitätsentwicklung und veränderter administrativer Steuerung für die beruflichen Schulen in Baden-Württemberg. Bausteine der schulinternen Arbeit sind Leitbildentwicklung, Selbstevaluation und Qualitätsentwicklung, Individualfeedback, Qualitätsdokumentation.
Erfahrungsgemäß sind Teambildung, Projekt- und Prozessmanagement und schulinternes Informations- und Kommunikationsmanagement unabdingbar für eine gelingende Entwicklungsarbeit. Eine besondere Bedeutung kommt den beiden Qualitätsbereichen Unterricht und Schulführung zu. Sie stehen im Zentrum der Qualitätsentwicklung und werden von allen beruflichen Schulen in OES bearbeitet. Das neue Steuerungskonzept umfasst außerdem regelmäßig stattfindende Fremdevaluationen und darauf aufbauende Zielvereinbarungen zwischen Schulen und Schulverwaltung. Mit dem neuen Qualitätskonzept der Kultusministerin, Dr. Susanne Eisenmann, wurden die Fremdevaluationen zunächst ausgesetzt. Zielvereinbarungen zwischen Schulen und Schulverwaltung werden bis auf weiteres dennoch geschlossen.
Text: Fabian Fisseler, Bild: Margitta Welte