Südkurier
Donaueschingen, 17.Juli 2014

Henry Probst hört als Leiter des Medienzentrums Donaueschingen auf. Künftig wird der Service von Dietrich Danksin aus Villingen mit übernommen

Wenn es um Filme geht, ist Henry Probst (links) nicht nur beim Kreismedienzentrum (Kreisbildstelle) die richtige Adresse. Er steht seit Jahren an der Spitze der Guckloch-Kinomacher, hier mit den Mitstreitern im Jahr 2007, Gerhard Weeber, Georg Riedmann und Claudia Knab

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Henry Probst geht in den Ruhestand. Der Lehrer an den Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen Donaueschingen (KHD) ist 63 Jahre alt und hat mit dem Ende des laufenden Schuljahres die Altersgrenze erreicht. Er freut sich auf sein bevorstehendes Sabbat-Jahr. Henry Probsts Schritt bringt nun allerdings erhebliche Veränderungen in der Schullandschaft des Schwarzwald-Baar-Kreises mit sich: Die beiden Medienzentren des Landkreises in Donaueschingen und Villingen werden zwar weiterhin den Schulen zur Verfügung stehen, aber sie werden künftig nur noch einen einzigen Leiter haben.

Dietrich Danksin, der bisher das Medienzentrum im Erdgeschoss des Villinger Landratsamts leitete, wird im neuen Schuljahr auch die Leitung des Zentrums in den Räumen der Donaueschinger KHD übernehmen. Mit den Einsparungen der zweiten Leiterstelle in Donaueschingen bereitet der Landkreis weitere Veränderungen vor: Die Medienlandschaft ändert sich rapide, die Schulen des Landkreises müssen sich diesen Veränderungen stellen und sich anpassen. Beide Medienzentren sollen aber entsprechende Perspektiven haben. Das stellte vor einiger Zeit auch Landrat Sven Hinterseh heraus: „Auch das Medienzentrum Donaueschingen brauchen wir noch, mit Stand heute, wo noch nicht alles digital funktioniert“, sagte Hinterseh in einer Sitzung im vergangenen Herbst, auf der die Zukunft der Medienzentren erörtert wurde. Freie Wähler hatten im Kreistag in der Vergangenheit die Existenz zweier Medienzentren aus Kostengründen in Frage gestellt.

Auf mittlere Sicht dürften in den Kreismedienzentren freilich deutliche Veränderungen anstehen. Medienbildung dürfte zukünftig Pflicht für Schulen, Pädagogen und Schüler werden. Experten erwarten eine deutliche Beschleunigung der Online-Verfügbarkeit von Medieneinheiten. Andere Formen des Unterrichtens werden neue Anforderungen an Lehrer stellen, die schnelle Verfügbarkeit werde von Bedeutung sein, die Lehrer müssten technische Kompetenz mit pädagogischen Anforderungen verbinden.

Nach Dietrich Danksin, dem neuen Leiter, gehe es schließlich nicht mehr nur um die Ausleihe von Filmen oder DVD. Vor allem im Gerätebereich habe sich vieles verändert, die Medienzentren müssten beispielsweise Kameras oder Audiogeräte in großer Stückzahl vorhalten, um den Schulen neue Lehrmöglichkeiten zu bieten. Diese würden von den Medienzentren auch gewartet und „das stellt Anforderungen an unser Personal“. Die Zahl der Verleihvorgänge bezifferte er auf 26 000 in Villingen und in Donaueschingen auf 11 000.

 

Zur Person

Henry Probst, der in der Donaueschinger Stadtpolitik für „Bündnis 90/ Die Grünen“ am Donaueschinger Ratstisch saß und in einem Erdhügelhaus „Auf der Steig“ wohnt, trat bei der jüngsten Kommunalwahl nicht mehr an. Weder in Donaueschingen, noch für den Kreistag wollte er kandidieren. Probst steht aber weiterhin an der Spitze des „Guckloch-Kinos“ und des Organisatoren-Teams für das kommunale Kino in Donaueschingen. Die Aktiven zeigen im einstigen französischen Cinéma jeden Montag anspruchsvolle Filme. Somit bleibt Probst seiner Rolle als Medien-Fan auch weiterhin treu.