Run auf die Fanartikel nach dem Coup der deutschen Elf

Schwarzwälder-Bote, 10.07.2014

 

Das Wangen-Rouge um Gelb und Schwarz ergänzen? Selbstverständlich – gerade zum Endspiel!
Margitta Welte, Sekretärin an der KHS, mischte sich auch unter die Fußballbegeisterten und hofft natürlich auf einen Endspielsieg unserer Mannschaft.

Foto: Schwarzwälder-Bote

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Das "Knallergebnis" 7:1 lässt viele die Köpfe schütteln – freudenerfüllt, versteht sich. "Was ist da los?", gab sich Weltmeisterschafts-Kommentator Béla Réthy während der Halbfinalbegegnung kurz konsterniert, vor Ort herrschte vielfach und deutlich vernehmbar Verblüffung.

Jetzt fiebert man im Baarzentrum dem Endspiel-Sonntag entgegen, das "i-Tüpfelchen" müsse gesetzt werden. Die Männer um Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hätten den "Pott der Pötte" in die Höhe zu strecken, die Karlstraße müsse auch final zur lokalen Partymeile werden.

"Wir haben viele zusätzliche Reservierungen von Fußball-Trikots. Ich komme ehrlicherweise etwas durcheinander", schmunzelt eine Mitarbeiterin der donaustädtischen Sport-Denzer-Niederlassung, die junge Dame hat ihre "Zettelwirtschaft" zu ordnen, um unter anderem die Order einer Zahnarztpraxis zu berücksichtigen.

Bei Denzer in Donaueschingen und Hüfingen gibt es insgesamt noch genügend Fanartikel, das Nationaltrikot der heimischen Ballzauberer ist dabei am gefragtesten. "WM-Bälle" gehen auch gut, gegen diese tritt dann primär der Nachwuchs, wenn er im Garten die Begegnungen ganz für sich, oder mit dem Papa, wieder aufleben lässt.

Während beim großen Public-Viewing neben dem Rathaus veranstaltenden "Sauser"-Management weiterhin eitel Freude herrscht, steckt André Luis Pinto (wir berichteten) von der Bräunlinger Löwenbrauerei nach dem Ausscheiden der brasilianischen "Selecao" im Gefühlschaos. Pinto ist nicht nur Schwiegersohn von Fritz Kalb sondern auch gebürtiger Brasilianer, ihm gehe es gerade "nicht ganz so gut", lässt er wissen.

André Luis Pinto ist jedoch ausreichend Sportsmann, um die Überraschungsleistung des bundesdeutschen Teams zu würdigen, schließlich habe auch er die Mannen um "Jogi" Löw von Beginn an auf der Rechnung gehabt. "Sehr höflich ist es aber nicht, gleich sieben Tore gegen die Gastgeber einer WM zu schießen", so Pinto desweiteren und mit einem Augenzwinkern.

Bei Sauser "rollt der Rubel", zwei bis drei gut besuchte Viewings braucht ein Veranstalter gewöhnlich, um in die Gewinnzone zu kommen. Im Irish-Pub an der zentralen Karlstraße ist es zu den Deutschland-Spielen proppenvoll, Wirt Matthias "Mash" Binder wirft nicht allein den "Beamer" an.

Vor der Gaststätte stehen noch zwei TV-Geräte, damit kommen auch alle Frischluftfans auf ihre Kosten. Die protestantische Pfarrerin Dagmar Kreider übte sich zumindest zu Beginn des Halbfinales Deutschland–Brasilien noch in Zurückhaltung, die Geistliche dürfte bis zum Sonntag aber noch mehr Fahrt aufnehmen. Schließlich ist das Public-Viewing im Gemeindehaus tatsächlich mit eigenem Charme versehen und gar nicht ‘mal schlecht besucht. Gute Idee, ein Viewing auf diese Plattform zu hieven – es muss ja nicht bei jedem Tor regelrecht gegröhlt werden.

Besagter Fahnenläufer dürfte im Gemeindehaus am Sonntag wieder Gas geben und das Schwarz-Rot-Gold-Banner schwenken – selbst, wenn die DFB-Elf im Finale verlieren sollte. Zu gut waren die "elf Freunde" insgesamt und bis dato. Wen interessiert da schon der Sohlengummi?