Der Theaterkurs des Wirtschaftsgymnasiums der KHS Donaueschingen führte William Shakespeares Komödie "Ein Sommernachtstraum" im Gucklochkino in Donaueschingen auf

Unterhaltsam, wortgewandt und mit viel Begeisterung führten die 24 Schülerinnen und Schüler des Theaterkurses des Wirtschaftsgymnasiums mit ihrer Lehrerin und Regisseurin Melanie Maier-Hauser William Shakespeares Komödie "Ein Sommernachtstraum" auf. Das in einem Jahr intensiver Arbeit einstudierte Stück begeisterte das Publikum im randvoll besetzten Gucklochkino in Donaueschingen.

 

Einige Charaktere wurden hinzugefügt, die sich hervorragend in das Stück einpassten. Shakespeares Klassiker wurde durch die Schüler umgeschrieben. Dabei wurde die antiquierte Sprache teilweise beibehalten, teilweise wurden ganze Szenen aber auch radikal modernisiert. Es sei großartig, mit Schülern klassische Literatur einzustudieren, so Maier-Hauser, die bei ihrer Regiearbeit tatkräftig von der Schülerin Hannah Below unterstützt wurde.

Geleistet haben die Jungschauspielerinnen und -schauspieler so einiges. In kreativen Kostümen erweckten sie selbstbewusst und textsicher Shakespeares "Ein Sommersnachtstraum" vor bunter Kulisse, die im Kunstunterricht unter der Leitung von Judith Steppacher selbst gestaltet wurde, zum Leben. Mit eigenen Texten und viel Schauspieltalent spielten sie die Komödie über die Irrungen und Wirrungen der Liebe, die auch mehr als 400 Jahre nach ihrer Uraufführung noch begeistern kann.

Helena (Alissa Held) liebt Demetrius, wird aber rüde abgewiesen. Hermia (Saskia Kempf) soll Demetrius heiraten, liebt aber Lysander. Beide Paare diskutieren das vor Theseus, dem Herzog von Athen (Juan Rothenhäusler), und seiner Verlobten Hippolyta (Katharina Martin) die ihrerseits ihren Verlobten so gar nicht heiraten möchte. So beginnen die Liebeswirrungen des Theaterkurses.

Wie sich Helena dem überheblichen Demetrius an den Hals wirft und mit ihrer Freundin Hermia aneinander gerät, ist sehr authentisch gespielt.

Hendrik Hölzenbein als selbstverliebter Demetrius und Mohamed Chahade als schwärmerischer Jüngling Lysander stürzen sich mit Leidenschaftlichkeit in die Rollen der jungen Liebhaber, die sich in echten und falschen Liebesschwüren überbieten. Der Waldkobold Puck (Jessica Ramalho de Sousa) stürzt mittels einer Zauberblume die zwei Paare in Gefühlsverwirrungen.  Jessica Ramalho überzeugte außerdem in der Rolle der Hofdame Elisa, der Mutter von Hermia, die durch die Eheschließung ihrer Hermia mit Demetrius in die Athener Oberschicht aufsteigen möchte.

Nicht minder stark sind die Szenen um den rachsüchtigen Elfenkönig Oberon dem Abu Cil im Leopardensmoking eine mafiose Aura verleiht, und die Elfenkönigin Titania, von Luisa Neininger ebenso hoheitsvoll wie verführerisch dargestellt. Wenn Titania den eselköpfigen Zettel (Steffen Otto) anschmachtet und auf ihr Liebeslager zieht, kugelt sich nicht nur Puck vor Lachen. Wie im Original kam auch bei der Aufführung der Humor nicht zu kurz. Mit Scherzen und Anspielungen brachte der Theaterkurs das Publikum oft zum Lachen. Musikalisch bedienten sich die Jugendlichen sowohl klassischer als auch moderner Lieder, nach denen die Elfen (Alina Grünwald, Malin Bürer, Claudia Wenzinger und Joyce Ludwig) mehrere Tänze (Tanzregie Silke Altenburger) einflochten.

Von derblustiger Komik sind die Handwerkerszenen, die durch ihr Spiel im Spiel für Witz und Rafinesse im Stück sorgen. Mit einem fröhlichen „Darauf trinken wir erst einen“ ziehen die wackeren Gesellen ein. Steffen Otto als Tischler Zettel gebärdet sich köstlich theatralisch in Gestik und Mimik. Auch die weiteren Handwerker-Darsteller Simon Reichmann, Thomas Schlecht, Moritz Haßforther und Niklas Eppler mischen mit Spielwitz und Vergnügen bei diesem tragikomischen Schmierentheater um Pyramus und Thisbe mit. Und wenn am Schluss alle Akteure das Happy End am Hof feiern, geschieht dies, begleitet von einem Elfentanz, ausgelassen und heiter. So wird Shakespeares Stoff zu einem magischen Spuk, einem schönen Theatertraum.