Schwarzwälder-Bote, 17.07.2014

Von Florian Hahnel

 

27 Jahre exponiert für die Kommunalpolitik – damit "führt" Sigrid Zwetschke. Zwei Jahre weniger weisen Reinhard Merkle und Karlheinz Bäurer auf (von links). Fotos: Hahnel Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehrungen im Gemeinderat

Zehnjährige kommunalpolitische Tätigkeit: Jürgen Erndle, Fraktionssprecherin Claudia Jarsumbek, Günther Kummerländer, Hans-Peter Rolle, Harald Vogt, Franz Wild und Angelika Wölfle. 15 Jahre: Marcus Greiner, Reinhard Müller und Peter Rögele. 20 Jahre: Johannes Fischer, Christian Kaiser, Michael Klotzbücher, Gisela Rösch und Gottfried Vetter. Die Fraktionssprecher Konrad Hall und Wolfgang Karrer empfangen für ihre 20-jährige Gemeinderatstätigkeit Ehrungen des Gemeindetags und des Städtetags. Den Wappenring erhielten sie bereits vor fünf Jahren. 25 Jahre (Auszeichnung des Gemeindetags Baden-Württemberg. Die städtischen Richtlinien sehen keine Ehrung nach 25 Jahren vor): Karlheinz Bäurer, Reinhard Merkle, Claudia Weishaar und Sigrid Zwetschke.

Verabschiedung: Bernd Heinowski, Alois Käfer, Günther Kummerländer, Heinrich Probst, Gisela Rösch, Hans-Peter Rolle, Harald Vogt und Angelika Wölfle.

 

"Kommunalpolitiker können schnell etwas abbekommen, sie sind in ihrem Ort ja häufig unterwegs." Donaueschingens OB Erik Pauly weiß um die Kehrseite etwa der Gemeinderatsarbeit – angsterfüllt freilich wirkten die am gestrigen Abend geehrten Bürgervertreter keineswegs.

Im schwarzen Strawinski-Quader der Donauhallen ballten sich 365 Jahre "kleine Politik hautnahe am Bürger" – rein rechnerisch. Zehn, 15, 20, 25 und gar 27 Jahre politisches Ehrenamt für die Belange des Baarzentrums – Pauly musste primär "lobreden" und tat dies gern sowie nach wie vor mit seinem immer wieder aufblitzenden Humor.

Satte 27 Jahre Kommunalpolitik ruhen auf der Sozialdemokratin Sigrid Zwetschke, die OB-Stellvertreterin ist damit an "Dienstjahren" reicher als jeweils alle anderen, die den "Sommerabend im Strawinski" begingen und aufs Podium gerufen wurden.

Pauly ist nach und nach kein Neu-OB mehr, dennoch erkundigte sich der Rathaus-Chef gestern noch wiederholend, ob er auch alle Personalien richtig einstufe und zuordne. Fast alles richtig gemacht – der frühere Freiburger Erik Pauly ist auf der Baar ja noch nicht einmal ein halbes Jahr in Amt und Würden.

Politische oder gar ideologische Kämpfe sind keine originäre Angelegenheit des Kommunalpolitikers, zu viel Ruhe darf in einem Politgremium aber auch nicht herrschen; selbst, wenn es klein ist. Im donaustädtischen Gemeinderat ist es ruhig, das aber ruft bei Erik Pauly keine Sorgenfalten hervor: "Parteiinteressen stehen in Donaueschingen in aller Regel zurück, die Vertreter im Rat sind dennoch mit Herzblut am Werk und gehen besonnen vor; so habe ich sie kennengelernt", lobte der OB.

Die nun erteilte Wertschätzung für 25 und mehr Jahre kommunalpolitische Arbeit trägt den Duktus des baden-württembergischen Gemeindetags, die städtischen Richtlinien in Donaueschingen sehen eine solche Ehrung nicht vor.

Am Abend fehlte Claudia Weishaar (25 Jahre). Konrad Hall (ebenfalls 25 Jahre) konnte sich erst zwei Stunden nach Veranstaltungsbeginn aus einer anderen Verpflichtung lösen.